WIEN, 26. Mai 2025 – Der Dokumentarfilm „Plastic People“, unter der Regie von Ben Addelman und Ziya Tong, beleuchtet die komplexe Beziehung der Menschen zu Plastik and folgt der Mission einer Frau, um aufrüttelnde neue Erkenntnisse über die Auswirkungen von Mikroplastik auf die menschliche Gesundheit aufzuzeigen. Fast jedes jemals hergestellte Stück Plastik zerfällt in winziges Mikroplastik. Diese Mikropartikel befinden sich in der Luft, in allen Gewässern und im Boden.
In ihrer Eröffnungsrede betonte Stefanie Von Westarp, Botschaftsrätin und stellvertretende Missionsleiterin der kanadischen Botschaft, die Bemühungen der kanadischen Regierung für die Stärkung von Richtlinien, Anforderungen und Leitlinien zur Förderung nachhaltiger Beschaffung. Die Regierung habe sich zudem verpflichtet, bis 2030 mindestens 75 Prozent des Plastikabfalls aus dem Betrieb der Bundesbehörden umzuleiten, sagte sie.
Im Anschluss an die Filmvorführung fand eine Podiumsdiskussion statt, moderiert von Anne Thomas, Public Information Officer bei UNIS Vienna. Der Film stieß auf reges Interesse und das Publikum beteiligte sich aktiv mit Fragen an die Expert:innen und Kommentaren.
Marteen Hofman, Associate Programme Management Officer beim Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP), betonte die Bedeutung staatlicher Maßnahmen zur Lenkung der Industrie. Er erklärte: „Die Länder tragen weiterhin die Verantwortung für ihre politischen Entscheidungen und können damit wirtschaftliche Prozesse auf Unternehmensebene beeinflussen.“
Celina Horak, Leiterin der Abteilung für Radiochemie und Strahlungstechnologie bei der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA), stellte die Initiative NUTEC Plastics vor, die auf den Einsatz von Nukleartechnologie zur Bekämpfung der globalen Plastikverschmutzung setzt. Sie betonte: „Die Idee ist, gemeinsam an Lösungen zu arbeiten, Forschende auszubilden und der Industrie alternative Ansätze aufzuzeigen.“
„Ein aktiver Teil der Gesellschaft zu sein, bedeutet nicht nur wählen zu gehen“, betonte Anna Leitner, Campaignerin für Ressourcen und Lieferketten bei GLOBAL 2000 – Friends of the Earth Austria. „Aktiv sein kann auch heißen, sich gesellschaftlich zu engagieren, zivilgesellschaftliche Organisationen zu unterstützen, auf Märkte, statt in Supermärkte zu gehen – oder gewählte Vertreter:innen direkt zu kontaktieren und Fragen zu stellen.“