WIEN, 14. Juli 2025 – Nach 18 Tagen en route beendete eine Gruppe von Radfahrern und Geschichtsinteressierten ihre Tour und erreichte Wien. Damit ging eine 1.400 Kilometer lange Reise entlang der Demarkationslinie vom Mai 1945 zu Ende – organisiert von der Initiative „Bike the Line". Die symbolische Abfahrt erfolgte am 27. Juni in Wismar, Deutschland, und endete am Sitz der Vereinten Nationen in Wien – verbunden mit einer eindrucksvollen Botschaft des Friedens, der Erinnerung und der Solidarität.
Die fünfköpfige Gruppe bewältigte über 9.500 Höhenmeter in 17 Etappen. Die Tour begann im Norden Deutschlands, führte weiter in den Süden, durch die Tschechische Republik und schließlich nach Österreich. Auf dem Weg besuchten sie mehr als 80 historisch bedeutsame Gedenkorte, um der Vergangenheit zu gedenken und mit lokalen Gemeinschaften in den Austausch zu treten.
„Damit diese Geschichte nicht in Vergessenheit gerät, haben wir uns gefragt, wie wir eine aktive Erinnerungskultur gestalten, sie in die Gegenwart übertragen und Menschen, Gedenkorte und Institutionen miteinander vernetzen können", sagte der Gruppenleiter Jörg Türmer bei der Ankunft am UN-Hauptquartier in Wien.
Ziel der Tour war es, Frieden, Verständigung und Bildung ebenso wie umweltfreundliche Mobilität zu fördern – und zu zeigen, dass auch kleine Beiträge zu einer positiven globalen Veränderung führen können.
In Österreich führte die Route durch Linz, Ybbs und Tulln. Unterstützer begleiteten das Team sowohl auf der Strecke als auch online. Wie zuvor in Deutschland und Tschechien besuchte die Gruppe auch hier bedeutende historische Orte, darunter die Gedenkstätten der Konzentrationslager Mauthausen, Gusen und Melk.
Am letzten Tag wurde die Gruppe im Vienna International Centre herzlich empfangen – von Vertreter:innen der Vereinten Nationen, der Stadt Wien und dem Ständigen Vertreter Deutschlands bei der UNO. Anschließend nahmen sie an einer Führung durch das UN-Hauptquartier teil, um mehr über die Arbeit der in Wien ansässigen Organisationen zur Verhinderung von Konflikten, Kriminalität und Katastrophen zu erfahren. Die Ankunft bei den Vereinten Nationen symbolisierte nicht nur das Ende einer physischen Reise, sondern auch das Weitertragen eines gemeinsamen Engagements für Frieden, Verständigung und Nachhaltigkeit.